Bereits 5 Tage nach dem Derbyerfolg gegen Schalke 5 musste sich CBG erneut einem innerstädtischen Vergleich stellen. Am traditionellen Donnerstagabend ging es in den Norden Gelsenkirchens zum Tabellenvorletzten BG Buer. Die sieglosen Bueraner hatten bisher einen desaströsen Saisonstart mit 4 Niederlagen hinnehmen müssen. Dennoch war man sich auf Seiten der Baskets bewusst, dass dieses Spiel mit Sicherheit kein Selbstläufer werden würde, da Spiele gegen die BG Buer in der Vergangenheit unabhängig vom Tabellenstand immer eine hitzige Angelegenheit waren. Trotzdem war klare Zielsetzung für das Team von Coach Honneftidis den 5. Saisonsieg einzufahren und damit aufgrund der besseren Korbdifferenz gegenüber den punktgleichen Hertenern die Tabellenführung zu erobern und mit in die Herbstpause zu nehmen.
Leider musste CBG mit Elias Sahil auf seinen zweitbesten Scorer der Saison verzichten. Ebsonso musste beruflich bedingt Falco Hecht passen und auch der Langzeitverletzte Sascha Becker war ohnehin nicht dabei. Mit dabei war aber zum ersten Mal in der Saison Willi Gellert, der seinen Mittelhandbruch überstanden hatte und nach einigen einhändigen Trainingseinheiten endlich seinem Team wieder voll zur Verfügung stand.
CBG startete mit Boukert, W. Gellert, Sefzig, Gentz und F. Gellert in die Partie. Auch die BG Buer war im Gegensatz zu einigen ihrer vorigen Partien wieder gut besetzt und startete um ihre Leistungsträger Jakobs und die Kurpanek Brüder in die Partie. CBG erwischte in einer fadigen Anfangsphase den etwas besseren Start und Stephan Gentz eröffnete mit einem 3er die Punktejagd in der ersten Minute. Es zeigte sich aber schnell, dass die BG Buer trotz, oder gerade wegen, der aktuellen Tabellensituation nicht gewillt war sich hier und heute kampflos zu ergeben. In der 7. Minute konnte Buer sogar mit 10 : 9 kurzzeitig die Führung übernehmen. Doch davon ein wenig aufgerüttelt und von den Träumen eines hohen Kantersieges befreit, antwortete CBG mit 2 Dreiern von Sefzig und Hecht und übernahm so wieder eine knappe Führung, welche man auch bis zum Viertelende verteidigte.
Mit einer knappen 16:20 Führung ging es für CBG ins zweite Viertel. Niemand auf Seiten der Baskets konnte mit diesem Ergebnis zufrieden sein. Zwar war Buer heute deutlich stärker, als es der Tabellenstand vermuten ließ, jedoch keineswegs so stark, dass das Spiel so knapp hätte sein müssen. Citybasket stellte die Zonenverteidigung um und verständigte sich darauf auch im Angriff den Ball schneller laufen zu lassen. Das Konzept funktionierte und man eroberte in der Verteidigung viele Bälle, welche man auch im Angriff erfolgreich veredelte. Wenn möglich spielte man nach Ballgewinn schnell und schaffte durch das schnelle Umschaltspiel die bueraner Abwehrreihen erfolgreich zu überwinden und einfache Abschlüsse zu kreieren. Im Setplay lies man auch den Ball gut laufen und fand immer wieder freie Schützen von Außen und aus der Mitteldistanz. Bis zur 16. Minute hatte man sich mit 21–36 abgesetzt. Zwar konnte nun auch Buer wieder erfolgreich abschließen, aber CBG hatte immer die passende Antwort parat. Besonders Stephan Gentz beherrschte die Zone von CItybasket und konnte immer wieder Bälle abfangen. Im Angriff war es Sascha Sefzig der bei CBG nun das Zepter in die Hand nahm und mit 3 erfolgreichen Dreiern den 31–53 Halbzeitstand herstellte.
Nach der Halbzeit war direkt zu merken, dass Buer sich noch nicht aufgegeben hatte. Buer rotierte im Angriff viel und schaffte es so immer wieder frei unter dem Korb der Gelsenkirchener aufzutauchen. CBG schaffte es einfach nicht in dieser Phase die eigene Zone zu schließen. Zum Glück konnte man aber im Angriff weiterhin besonders durch schnelle Gegenstöße von Boukert und W. Gellert punkten und hielt damit die Bueraner weiterhin auf Abstand. Auch wenn das Viertel knapp mit 2 Punkten verloren wurde, ging man doch mit einem beruhigenden 51–71 Vorsprung in den Schlussabschnitt.
CBG startete stark in den Schlussabschnitt und besonders Raouf Boukert konnte immer wieder seine Schnelligkeit und seine gute Kondition ausspielen und war von den gegnerischen Abwehrspielern kaum in den Griff zu bekommen. In der 33. Spielminute war das Spiel beim Stand von 53–78 quasi entschieden. Doch Buer warf noch einmal alles in die Waagschale und mit dem Mut der Verzweiflung und dem dazutun der Spieler von CBG, welche besonders in der Verteidigung das Basketball spielen eingestellt zu schienen hatten. Durch einen 14–2 Run war Buer wieder auf 67–80 dran und bei noch 3 zu spielenden Minuten schien zumindest wieder ein kleiner Funken der Hoffnung bei den Bueranern zu keimen. Doch da hatten sie die Rechnung ohne Vielhauer und den 16-jährigen Jugendspieler Felix Weleda gemacht. Beide beendeten mit je 2 Punkten den Run der Bueraner und somit auch den Widerstand. Die Partie plätscherte von da an die letzten beiden Spielminuten herunter zum 73–90 Auswärtssieg für CBG.
Damit war der 5. Saisonsieg eingefahren und die Tabellenspitze erobert. Buer war ein erfahrener und auch mit guten Einzelspielern gespickter Gegner, welcher in dieser Form und Verfassung wohl auch noch den Tabellenkeller verlassen kann. Trotzdem muss es Anspruch von CBG sein, einen solchen Gegner höher zu schlagen. Mit 90 erzielten Punkten kann man zwar sehr zufrieden sein, doch über 70 von einem Team zu kassieren was in bisher 4 Spielen gerade einmal 150 Punkte erzielt hat ist eindeutig viel zu viel. Besonders die Art und Weise, wie in der 2. Halbzeit verteidigt wurde muss hinterfragt werden. Denn gegen einen stärkeren Gegner, dessen Lauf man nicht mal eben wieder kontern kann, kann das fatale Folgen haben.
Besonders darf man sich nicht der Illusion hingeben die Teams aus den unteren Tabellenbereichen mit deutlichen Siegen abzufertigen. Auch wenn es klar Zielsetzung sein muss diese Spiele zu gewinnen muss CBG jedoch klar sein, dass alle Teams besonders motiviert sind, einem ungeschlagenen Tabellenführer ein Bein zu stellen und es nicht das letzte Spiel sein wird, in dem man mit großer Gegenwehr rechnen muss.
Positiv ist jedoch, dass man eindeutig merkt, dass das Team gereift ist im Gegensatz zur Vorsaison und sich besonders durch Negativerlebnisse innerhalb eines Spiels nicht mehr so beeinflussen lässt wie im Vorjahr. Auch dieses Spiel zeigt deutlich, wenn man besonders das 2. Viertel betrachtet, dass wenn CBG all sein Potential ausspielt, in dieser Liga kaum ein Team mithalten kann. Zielsetzung für die Zukunft muss es sein, diese Leistung zu festigen und möglichst über 40 Minuten auf Parkett zu bringen.
Nach der Herbstpause hat CBG noch 2 Spiele gegen vermeintliche Abstiegskandidaten mit dem TV Gladbeck 2 und dem Castroper BC vor der Brust, welche man gewinnen sollte bevor es in der Weihnachtszeit zu den 3 richtungsweisenden Spielen gegen die unangenehmen Waltroper, sowie Verfolger Erkenschwick und dem bis hier her punktgleichen Tabellenzweiten aus Herten kommt.
Weiter geht es dann am 12. November um 20 Uhr beim TV Gladbeck.